Von Jahr zu Jahr zieht ein großer Tross an Ausstellern, Messebauern, Druckereien, Hostessen und Caterern durch die Messehallen Europas um Marken und Produkte erlebbar zu machen. Tangible wie es heute heißt.
Messen erzeugen nach wie vor eine unglaubliche Anziehungskraft und Faszination für die Besucher. Als zentraler Austausch- und Treffpunkt einer Branche ermöglicht es dieses eine Event einen aktuellen Überblick zu technischen Neuerungen und dem Angebot der Produzenten und Händler von morgen zu erhalten.
Neben der klassischen Produktpräsentation, die auf globalen Leitmessen wie der IAA oder der IFA auch deutlich aufwändiger ausfallen – bspw. durch aufgeschnittene Motoren, durch Prototypen, durch Muster in allen verfügbaren Farben und Oberflächen und vor allem durch eine Vielzahl an begreifbaren Produkten.
Aber seit Jahren sehen wir auch digitale Lösungen, die sich immer mehr zum festen Bestandteil eines gelungenen Messeauftritts entwickelt haben. Im Folgenden möchten wir auf einige davon eingehen und einen Ausblick auf das geben, was noch bevorsteht.
Screens, Touchscreens & Präsentationen
Bildschirme für Meetingräume – geschenkt. Große Videowalls auf den Messewänden auch nichts Neues. Interaktive Touchscreens mit Präsentationen oder Apps, die ein Produkt erklären, Daten und Fakten sowie zusätzliche Visualisierungen bereithalten, sehen wir dagegen nicht so häufig und können so der eigenen Produktpräsentation einen zusätzlichen Anreiz verschaffen. Der beste Weg führt hierbei über eine spielerische explorative Hinführung zum Produkt – die Gamification.
Leadgenerierung
Die Visitenkartenbox hat noch nicht ausgedient, aber in den letzten Jahren einige Partner bekommen. Meistens können von der Messe zur Verfügung gestellte Apps die personalisierten Tickets der Besucher scannen und uns somit eine relativ genau Auskunft darüber geben, wer auf unserem Stand war. Hinzu kommen entsprechende Services zur Besucherbefragung und Anwendungen, mit denen das Standpersonal einen solchen Review selbst durchführen kann.
Konfiguratoren
Für den Fall, dass ein Produkt nicht in allen erhältlichen oder vielleicht sogar möglichen Varianten präsentiert werden kann, eignen sich digitale Konfiguratoren, die dem Standbesucher eine Möglichkeit eröffnen die volle Breite und Tiefe eines Produktportfolios zu erkunden.
Spiele
Kickertisch, Videospiele, Tombolas. Spiele oder die spielerische Erkundung von Produkten sind in adäquates und bewehrtes Mittel um Besucher auf den Stand zu locken und Sie dort zu binden bis ein Ansprechpartner Zeit hat.
AR
Die aufgesetzte Realität – Augmented Reality – mapped durch eine vom Nutzer getragene Brille zusätzliche Informationen in das Sichtfeld des Users. Was wir schön in diesem Extrembeispiel der Hyper-Reality sehen können.
Auf einer Messe kann eine VR-Brille die Rolle der klassischen Produktflyer übernehmen, indem bspw. ein Reifen erkannt wird und direkt die Eigenschaften im Sichtbereich der Standgastes angezeigt werden.
VR
VR steckt immer noch in den Kinderschuhen. Wir sehen aber auch hier zunehmend ausgereiftere Ideen und Technologien. Was vor zwei, drei Jahren mit den 360° Videos begann, wird zunehmend inversiver und interaktiver. Bestes Beispiel dafür sind wohl die jährlich auf der IFA ausgestellten Cases von Samsung, deren VR-Brillen – die Samsung Gear – VR für verschiedenste Erlebnisse vom Kajakfahren über Bungeejumping bis hin zum Fahren auf einer virtuellen Achterbahn eingesetzt wird. Vor allem für komplizierte Produkte oder für Services, die sich auf einer Messe nicht präsentieren lassen, kann also VR eine Lösung darstellen.
Social Media
Social Media wandelt sich von einem Nachrichtenkanal, auf dem von Kunden über Messen und Events berichtet wird immer mehr zu einem aktiven Kanal, auf dem auch während der Messe ein aktiver Austausch mit den Besuchern stattfindet. Influencer werden zum Reichweitenaufbau und zur Interaktion mit den Gästen im Vorfeld eingesetzt und ziehen während der Messe Heerschaaren ihrer Fans zu einem Stand und schaffen so eine emotionale, greifbare Verbindung zu den Produkten oder Marken. Die Selfies und eine nochmals gesteigerte Reichweite kommen dadurch ganz von alleine.
Beacons
Bodenaufkleber sind oldschool, funktionieren aber nach wie vor. Beacons sind mittlerweile marktreif. Was sind Beacons? Zu Deutsch Leuchtfeuer, sind kleine Sender, die wir in Wänden, Objekten oder in Möbeln und Produkten verstecken können und die eine genau definierte Funktion ausführen. So kann bspw. ein Sonderangebot auf allen Handys angezeigt werden, die mit aktivem Bluetooth an ihm vorbeilaufen. So können wir zusätzliche Besucher dazu bewegen unseren Stand zu besuchen.
Wie gilt es also vorzugehen? Eine Messe bedarf einer langen Vorbereitungszeit und dem Management von vielen verschiedenen Stakeholdern aus den einzelnen Geschäftsbereichen, Agenturen, Messebauern, dem Marketing und dem Vertrieb. Sie alle stellen Medien für die Präsentation auf der Messe zur Verfügung, dies sind Produktvideos, Imagefilme, Erklärfilme, Bilder, Grafiken, Powerpoints oder PDFs.
Da ein Messetermin nicht verschiebbar ist, ist es umso wichtiger alle diese Beteiligten von Anfang an mit in die Planung einzubeziehen.
Alle Medien müssen ins vorhandene Corporate Design überführt werden.
Digitale Lösungen müssen konzipiert und entwickelt werden. Die finalen Anwendungen müssen für alle möglichen Endgeräte wie Touchscreens, Multitouchtables, Tablets, Smartphones, Laptops, VR- und AR- Brillen zur Verfügung gestellt werden und dies auch für die entsprechenden Betriebssysteme.
Die eigentlichen Inhalte müssen dann in einem letzten Schritten über ein Redaktionssystem, das Backend oder das Frontend in die Anwendung eingepflegt werden.
Und das alles vor „Doors Open“ – denn jede Messe ist eine Premiere und den ersten Eindruck gibt es nur einmal.
Gerne beraten wir Sie hinsichtlich der aktuellen technischen Möglichkeiten und zu Best Practice Beispielen in der Livekommunikation auf Messen und Events. Gerne setzen wir diese dann auch eigenständig oder in Kooperation mit Ihrer Bestandsagentur oder Ihrem Messebauer um.
– dies ist ein Repost meines Blogartikels für KWP Communications vom 12.09.18